Das Projekt
Die Strecke zwischen Weimar und Gößnitz erstreckt sich über rund 115 Kilometer und ist ein Teilabschnitt der 517 Kilometer langen Mitte- Deutschland-Verbindung (MDV). Diese verbindet unter anderem die Wirtschaftszentren Ostthüringen und Westsachsen. Auf der interaktiven Karte können Sie an verschiedenen Stellen der Ausbaustrecke die dort vorgesehenen Arbeiten ansehen.
Es ist geplant, den Abschnitt durchgängig zu elektrifizieren. Dadurch kann die Region Chemnitz besser an den Fernverkehrsknoten Erfurt angebunden werden. Der Traktionswechsel findet derzeit ausschließlich für den bis Gera verkehrenden Intercity in Gotha statt, da sowohl in Weimar als auch in Erfurt keine Gleiskapazitäten dafür vorhanden sind. Der Güterverkehr fährt entweder mit Dieseloks bzw. mit Hybridloks. In beiden Fällen entfällt der Lokwechsel. Im Nahverkehr werden derzeit nur Dieseltriebzüge eingesetzt. Ein Lokwechsel ist entsprechend nicht möglich.
Für den Nahverkehr ergebt sich eine bessere Energieeffizienz und die Möglichkeit für Angebotsausweitungen. Im Güterverkehr ist eine verbesserte Anbindung des westsächsischen Wirtschaftsraums an die Regionen Mittelthüringen, Rhein/Main und Ruhrgebiet möglich.
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Chancen und Ziele
Starke Schiene
Zukünftig fahren die Züge auf der Strecke Weimar–Gera–Gößnitz mit elektrischem Antrieb statt mit Diesel. Das ist umweltfreundlich und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Schon heute bezieht die Deutsche Bahn 61 Prozent des Bahnstroms aus erneuerbaren Energien. Bis 2038 soll der Anteil bei 100 Prozent liegen.
Pendeln mit besserer Taktung
Die Elektrifizierung der Strecke ermöglicht die Ausweitung des Angebots für den Nahverkehr.
Von der Straße auf die Schiene
Mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene entlastet Straßen und besonders Autobahnen von hohem Verkehrsauskommen. Das trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zum Klimaschutz bei.
Wirtschaftsräume stärken
Durch die leistungsfähige Anbindung an die Wirtschaftsstandorte in Mittel- und Westthüringen sowie das Ruhrgebiet und die Rhein-/Main-Region werden Westsachsen und Ostthüringen als Wirtschaftsraum deutlich gestärkt.
Tourismus fördern
Eine durchgängige elektrisch betriebene Fernverkehrslinie schafft die Voraussetzungen für einen schnellen und attraktiven Personenverkehr auf der Schiene. Das führt zu einer Ausweitung des Angebots der Fernverkehrsverbindungen innerhalb Deutschlands. Davon profitieren auch die Regionen Ostthüringen und Westsachsen, die nun noch schneller und bequemer als Urlaubsregion und Ausflugsziel zu erreichen sind.
Wirtschafts- und Hochschulstandorte vernetzen
Die Elektrifizierung unterstützt die Vernetzung der Hochschul- und Universitätsstädte Erfurt, Weimar, Jena, Gera und Chemnitz. Sie sind durch die Ausbaumaßnahme in Zukunft untereinander schneller erreichbar und profitieren von einer möglichen Angebotserweiterung.
Verkehrliche Zielsetzung Bedarfsplan
- Sicherstellung Fernverkehrskonzept
Fahrplan 2031 durchgehende elektrische Linienführung
Fahrplan 2032 2h Takt Rhein/Ruhr – Chemnitz
- Sicherstellung Nahverkehrskonzept
Fahrplan 2031 elektrische Linienführung
Baumaßnahmen
Maßnahmen gemäß Bedarfsplan
Elektrifizierung
- Gründung der Oberleitungsmasten
- Stellen der Oberleitungsmasten
- Ziehen der Leitungen, unter Spannung setzen der Oberleitung
Zusätzliche Maßnahmen
Anpassung Leit- und Sicherungstechnik (LST)
- Ermöglichen gleichzeitiger Einfahrten in den Kreuzungsbahnhöfen Ronneburg und Schmölln
- Kürzere Kreuzungsaufenthalte für den IC (Hermsdorf-Klosterlausnitz, Ronneburg) ➔ Fahrzeitverkürzung
- Optimieren der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit im Bahnhof Weimar
Gleisverlängerungen
- Wird erforderlich für größere Zuglängen im Güterverkehr
- Optimale Abwicklung des Güterverkehrs
- Betroffene Gleise in Hermsdorf-Klosterlausnitz, Gera Gbf, Ronneburg und Nöbdenitz
Blockteilung
- Erhöhung der Durchlassfähigkeit der Strecke und Vermeidung von Wartezeiten
- 3 Blockverdichtungen
zwischen Großschwabhausen und Jena West sowie in Gera Süd, Blockteilung in Kraftsdorf
Geschwindigkeitserhöhungen
- Überwiegende Kompensation des Entfalls der Neigetechnik mit dem Ziel die heutige Betriebsqualität und -stabilität zu erhalten
- Leistungsfähigkeit der Strecke bleibt erhalten
- Stabilisierung der Fahrzeit und Sicherstellung der Anschlüsse an den Fernverkehrsknoten Erfurt
Korrespondierende Maßnahmen
Herstellung Zweigleisigkeit Weimar–Gera
Auf Anlass und Kosten des Freistaates Thüringen
- Abschnitt Papiermühle – Hermsdorf-Klosterlausnitz (Umbaulänge 5 km)
- Abschnitt Töppeln–Gera (Umbaulänge 5 km)
Maßnahmen an 7 Eisenbahnüberführungen (EÜ) + Durchlass
- EÜ km 45, 868 (Schleifreisen) | Rückbau
- EÜ km 57,717 (Kraftsdorf) | Erneuerung
- EÜ km 58, 744 (Niederndorf) | Erneuerung
- EÜ km 65,182 (Milbitzer Straße, Gera) | Erneuerung
- EÜ km 65,250 (Milbitzer Straße, Gera) | Rückbau
- EÜ km 65, 545 (Fasaneninsel, Gera) | Rückbau
- EÜ km 65, 812 (Gera) | Erneuerung
- Durchlass km 57,170 (Kraftsdorf)
Verlängerung der Bahnsteige auf eine Nutzlänge von 160 m
Auf Anlass und Kosten des Freistaates Thüringen
- Wird erforderlich für größere Zuglängen im Personenverkehr
- Optimale Abwicklung des Personenverkehrs
Haltepunkte:
- Oberweimar
- Großschwabhausen
- Neue Schenke
- Papiermühle (kompletter Neubau)
- Kraftsdorf
- Töppeln
Die am häufigsten gestellten Fragen und Antworten zum Projekt finden Sie in unseren FAQ.
Ausbaustrecke Elektrifizierung Weimar–Gera–Gößnitz – Ausbau der Bahnstromleitung (Arbeitsstand 11/2023)
Projektabschnitte
Historie Strecke Weimar–Gera–Gößnitz
1872
Beginn mit den Vorarbeiten zum Bau des zweigleisigen Abschnitts Weimar–Gera
1873
Baubeginn des Abschnitts Weimar–Gera
1876
Aufnahme des Betriebes
1946
Rückbau des zweiten Gleises im Zuge von Reparationszahlungen
Ausbau der Strecke für eine Geschwindigkeit von 140 km/h mit Neigetechnik sowie mit elektronischer Stellwerkstechnik folgender Abschnitte:
2002
Weimar–Gera–Göschwitz
2006/2007
Göschwitz–Gera–Ronneburg
Ronneburg–Glauchau2016
Zweigleisiger Ausbau der Strecke für eine Geschwindigkeit von 160 km/h mit Neigetechnik:
Weimar–Großschwabhausen sowie Neue Schenke–Stadtroda
Zeitplan Elektrifizierung Weimar–Gera–Gößnitz
2018
Planungsbeginn
2021
Abschluss Vorplanung (2. Quartal)
Beginn Entwurfsplanung (4. Quartal)2023
Beginn Planfeststellungsverfahren (3. Quartal)
2026
Baubeginn Vorbereitende Maßnahmen (Umwelt)
2027
Realisierungszeitraum 2027 – 2030
Dezember 2028
Inbetriebnahme Teilabschnitt Weimar–Jena Göschwitz
Dezember 2030
Inbetriebnahme Elektrifizierung Jena-Göschwitz bis Gößnitz (einschließlich Zweigleisigkeit)
Kontakt
Projektteam Weimar–Gera–Gößnitz
DB InfraGO AG
Sie erreichen uns unter:
elektrifizierung-wgg@deutschebahn.com