Bahn­strom­lei­tun­gen für die Stre­cke

Das Projekt

Steckbrief

  • Abschnitt: im Bereich von Gera Langenberg bis Pölzig
  • Baumaßnahmen: Errichtung von Bahnstromleitungen
  • Projektstand: in Planung

Die Elek­tri­fi­zie­rung der Aus­bau­stre­cke Wei­mar–Ge­ra–Göß­nitz bringt ent­schei­den­de Vor­tei­le. Die Stre­cke wird leis­tungs­fä­hi­ger, bie­tet die Vor­aus­set­zun­gen für ein at­trak­ti­ves Fern­ver­kehrs­an­ge­bot und trägt durch den um­welt­freund­li­chen Be­trieb zum Kli­ma­schutz bei.

Warum ist eine Bahnstromleitung erforderlich?

Ein wich­ti­ger Teil des Bau­pro­jekts ist die Er­rich­tung ei­ner Bahn­strom­lei­tung zur Ver­sor­gung der Stre­cke mit En­er­gie. Sie dient dem An­schluss an das Bahn­strom­netz. Für ei­nen zu­ver­läs­si­gen Bahn­be­trieb braucht es ei­ne aus­fall­si­che­re und leis­tungs­fä­hi­ge Ver­sor­gung mit Strom. 

Das vor­han­de­ne Bahn­strom­netz der Deut­schen Bahn ist der­zeit rund 8.000 Ki­lo­me­ter lang und ver­sorgt die Zü­ge zu­ver­läs­sig mit Strom.

Ausbaustrecke Elektrifizierung Weimar–Gera–Gößnitz – Ausbau der Bahnstromleitung (Arbeitsstand 11/2023)

Ausbaustrecke Elektrifizierung Weimar–Gera–Gößnitz – Ausbau der Bahnstromleitung (Arbeitsstand 11/2023) © DB AG / designhaus berlin

Welche Anlagen müssen für die neue Bahnstromleitung geplant und errichtet werden?

Nach ak­tu­el­lem Stand der Pla­nung sind für die En­er­gie­ver­sor­gung der Stre­cke Wei­mar–Ge­ra–Göß­nitz fol­gen­de An­la­gen ge­plant:

  • Ei­ne neue Bahn­strom­lei­tung mit min­des­tens 16 und ma­xi­mal 20 km Län­ge
  • Ein Un­ter­werk in Ge­ra: An ei­nem Un­ter­werk wird der Strom, der mit 110 kV über die Bahn­strom­lei­tung übertra­gen wird, in 15 kV für den Bahn­be­trieb trans­for­miert und dann in die Ober­lei­tung ein­ge­speist. Ein Un­ter­werk be­nö­tigt ab­hän­gig von der Bau­form in et­wa bis zu 2.000 m² Flä­che und ist ver­gleich­bar mit ei­nem Um­spann­werk ei­nes ört­li­chen En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­mens. Es be­steht aus Leis­tungs­trans­for­ma­to­ren und Schalt­an­la­gen. Ein Un­ter­werk ver­ur­sacht kei­ne nen­nens­wer­ten Emis­sio­nen wie Lärm oder Strah­lung.
  • Ein Schalt­pos­ten in Je­na-Gösch­witz: der Schalt­pos­ten stellt die elek­tri­sche Ver­bin­dung zwi­schen der be­reits elek­tri­fi­zier­ten Stre­cke Saal­eck–Saal­feld (Saa­le­bahn) und der neu zu elek­tri­fi­zie­ren­den Stre­cke Wei­mar–Ge­ra–Göß­nitz her. Er schal­tet al­le vom Bahn­hof Je­na-Gösch­witz ein- und ab­ge­hen­den Stre­cken auf ein elek­tri­sches Po­ten­ti­al zu­sam­men und ver­hin­dert so Schä­den an der Ober­lei­tungs­an­la­ge bei auf­tre­ten­den Span­nungs­un­ter­schie­den.

Stan­dard-Mas­te des Bahn­strom­net­zes be­stehen aus Stahl­git­ter und sind et­wa 28 Me­tern hoch. Der übli­che Ab­stand zwi­schen zwei Mas­ten be­trägt rund 300 Me­ter. Ab­hän­gig von zum Bei­spiel der To­po­gra­fie der Land­schaft kön­nen das Aus­se­hen der Mas­te, die Mast­hö­he oder der Mast­ab­stand aber auch ab­wei­chen. Die de­tail­lier­te Pla­nung der ein­zel­nen Mast­stand­or­te er­folgt in den nächs­ten Pla­nungs­schrit­ten nach dem Raum­ord­nungs­ver­fah­ren.

Unterwerk

Geplante Maßnahmen:

  • Neu­bau ei­ner Bahn­strom­lei­tung im vor­ge­ge­be­nen Kor­ri­dor (ROV) mit ca. 16,5 km Län­ge vom Un­ter­werk Ge­ra (Ge­ra Tinz) bis Orts­la­ge Pöl­zig
  • In­ner­halb der Li­ni­en­füh­rung Bau ei­nes ca. 6 km lan­gen Ge­mein­schafts­ab­schnit­tes mit Thü­rin­ger En­er­gie­net­ze  ➔  hier­durch kei­ne si­gni­fi­kant neu­en Flä­chen­in­an­spruch­nah­men

Aktueller Planungsstand:

  • 06/2022: Raum­ord­nungs­ver­fah­ren mit lan­des­pla­ne­ri­scher Be­ur­tei­lung ab­ge­schlos­sen
    ➔ Vor­ga­be von Vor­zugs­va­ri­an­ten, Stand­ort Un­ter­werk und mög­li­chen Bün­de­lungs­ab­schnit­ten Grund­la­ge der Ent­wurfs- und Ge­neh­mi­gungs­pla­nung
  • 11/2023: In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung/Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung zum ge­plan­ten Lei­tungs­ver­lauf durch­ge­führt

Standort Unterwerk Gera

Stand­ort Un­ter­werk Ge­ra, Er­geb­nis der Raum­ord­nung – um­setz­ba­rer Stand­ort Gleis­drei­eck

  • Zu­we­gung vom öf­fent­li­chen Ver­kehrs­raum über Ge­län­de der GMG Guss­Tec GmbH (vor­han­de­nes We­ge­recht DB AG)
  • Nut­zung der km 65,812 für Zu­we­gung Schwer­last­ver­kehr (Zu­we­gung vom Nor­den her nicht mög­lich)
  • Me­di­en­an­schlüs­se aus Bahn­hof Ge­ra her­aus rea­li­sier­bar
  • Gleis­nä­he er­mög­licht güns­ti­gen An­schluss an Ober­lei­tungs­an­la­ge
Unterwerk Gera

Bahnstromleitung Unterwerk Gera (Planungsstand)

Visualisierung Unterwerk Gera

Visualisierung Unterwerk Gera (Planungsstand)

Elektromagnetische Verträglichkeit

Be­trach­tung der ge­plan­ten An­la­ge hin­sicht­lich ma­gne­ti­scher und elek­tri­scher Fel­der.

Durch Elek­tri­fi­zie­rung ist ge­ne­rell von kei­nen ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen durch die ma­gne­ti­schen oder elek­tri­schen Fel­der der er­war­te­ten Grö­ßen­ord­nung im Be­reich der ge­plan­ten Bahn­tras­se aus­zu­ge­hen. Die Grenz­wer­te der 26. Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ver­ord­nung (BImSchV) wer­den deut­lich un­ter­schrit­ten.

Die Un­ter­su­chung zur Be­rück­sich­ti­gung an­de­rer Nie­der­fre­quenz­an­la­gen oder orts­fes­ter Hoch­fre­quenz­an­la­gen gem. 26. Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ver­ord­nung (BImSchV) § 3(3) er­gab, dass we­der re­le­van­te, zu be­rück­sich­ti­gen­de Nie­der­fre­quenz­an­la­gen noch orts­fes­te Hoch­fre­quenz­an­la­gen im Pro­jekt­be­reich vor­han­den sind.

Für die An­for­de­run­gen zur Vor­sor­ge gem. §4 der 26. Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ver­ord­nung (BImSchV) wer­den nach Prü­fung des Mi­ni­mie­rungs­po­ten­ti­als ge­eig­ne­te Mi­ni­mie­rungs­maß­nah­men (z.B. zwei­sei­ti­ge Spei­sung) ge­plant.

Elektromagnetische Felder

Kontakt

Projektteam Weimar–Gera–Gößnitz

DB InfraGO AG

Sie erreichen uns unter:

elektrifizierung-wgg@deutschebahn.com